Miese Moneten. Teuflische Taler. Grausames Geld.

Geld ist schlecht, ohne Geld wäre alles besser! Aber ein bisschen Geld wäre jetzt nicht schlecht… Denkst du dir das auch ab und zu? Zum Beispiel wenn dir gerade die Karre oder der Kühlschrank verreckt ist? Ich hatte das früher echt oft. Also diese Gedanken über das Geld.

Dann konnte es vorkommen, dass ich vollständig in irgendeine utopische Phantasie - Zukunft abdriftete. Dort wurde das Geld abgeschafft. Die Leute betrieben wie damals Viehzucht, bauten Gemüse an und tauschten Waren. Geld, also Wertaufbewahrungsmittel gab es nicht mehr, wenn deine Milch sauer wurde, wurdest du es auch. Wenn deine Ernte ausfiel dann musstest du halt verhungern. Bist immerhin 30 Jahre alt geworden.

Hey halt nein, das ist ja jetzt irgendwie die Vergangenheit sorry. Nein, in meiner utopischen Zukunft helfen sich ja alle gegenseitig. Alles ist besser. Sauberer. Wärmer (nicht Klimaerwärmungstechnisch sondern vom sozialen Umgang her).

Das Problem war nur irgendwie immer, dass ich nicht genau wusste wie ich die Menschheit dort hinführen könnte. Also nicht genau.

Ich hab das hier sicherlich ironisch geschrieben und ja, damit will ich auch aussagen, dass ich nicht daran glaube, dass es mal dazu kommt. Ich wünsche es mir aber trotzdem. Es wäre schön wenn alles auf der Welt etwas liebevoller wäre. Ich glaube aber nicht, dass Geld dem Ganzen im Weg steht. Geld macht Leute nicht gierig und rücksichtslos. Genau so wenig erschießen Pistolen Menschen. Ich denke, jeder Mensch kann den sogenannten Todsünden verfallen, das liegt wahrscheinlich einfach in unserer Natur.

Deshalb soll es in diesem Artikel nicht darum gehen, wie man Geld am besten abschaffen kann. Stattdessen soll es darum gehen, wie wir Geld vielleicht betrachten könnten und wie wir damit umgehen könnten, solange es denn noch in Umlauf ist. Egal ob in Bar oder elektronisch auf deinem Konto.

Eine Sache des Vertrauens


Ich versuche Geld als das anzusehen, was es nun einmal ist. Es ist ein Wertaufbewahrungsmittel, welches auf Vertrauen basiert. Solange ich an den Wert des Geldes glaube, arbeite ich für meinen Chef und lass mir für meine Arbeitsleistung Geld auszahlen. Dieses bewahrt die Arbeitsleistung auf, welche ich erbracht habe. Solange der Verkäufer im Supermarkt an den Wert des Geldes glaubt, nimmt er es von mir an und gibt mir dafür die Lebensmittel die ich von ihm haben möchte, zu genau dem Zeitpunkt zu dem ich sie haben will. Solange der Bauer an den Wert des Geldes glaubt, nimmt er es vom Betreiber des Supermarktes an und gibt diesem dafür Milch, Fleisch und Gemüse.

Würde dieses Vertrauen entfallen, würde keiner mehr das Geld annehmen. In Kriegszeiten wurden Zigaretten, Alkohol, Gold, Lebensmittel und Dienstleistungen (du reparierst mein Dach, ich kratz dich da, wo du nicht rankommst) wie eine Währung behandelt. Was dort völlig wegfällt, ist das Vertrauen. Man muss halt nicht darauf vertrauen, dass Alkohol besoffen macht, Essen satt macht, Gold… naja Gold ist schon noch Vertrauenssache, aber dieses Vertrauen besteht seit Menschengedenken und Gold ist im Gegensatz zu Geld begrenzt und selten. Geld kann man Drucken bis der Drucker qualmt.

Die andere Seite der... Münze

Jetzt mal ganz ehrlich. Geld ist praktisch. Es wird nicht schlecht. Ich gehe arbeiten und bekomme Geld. Ich lege dieses Geld zur Seite bis ich es brauche. Würde ich mich stattdessen in Getreide bezahlen lassen um für schlechte Zeiten vorzusorgen bräuchte ich 1. einen Kornspeicher – also viel Platz und 2. würde es nicht ewig halten. Das ist Geld für mich - Geld hat mich nicht zum Geizhals gemacht. Ich bin einfach einer! Immer schon gewesen. Schon vor dem ersten Mal Taschengeld.

Du jetzt so: Aber Gesundheit und Glück sind doch viel wichtiger!!! Ich dann so: Ja!!!

Wenn du dich mit Geld auseinandersetzt und ein Bisschen auf dein Geld aufpasst, macht dich das aber nicht automatisch krank und unglücklich oder? Und wenn wir ehrlich sind, kann Geld dich sogar bei Beidem unterstützen. Du bist krank? Bei vielen Medikamenten muss man zuzahlen. Du willst nach dem Abi reisen und dabei Freiheit und Glück erfahren? Also mein Work and Travel in Neuseeland hat Geld gekostet. True Story.

Ich habe dich überzeugt, dir ist jetzt klar - Geld ist ein Werkzeug, nicht mehr und nicht weniger. Ich will es nutzen, habe aber irgendwie zu wenig davon!? Keine Sorge, darüber reden wir bei einer Tasse Tee im kommenden Artikel: Geld – zücke dein Haushaltsbuch.

Also, Taschenrechner raus!

Dein Julian von KDL


PS: Für den Tee wird eine kleine Gebühr fällig. "diabolisches-Gelächter"